Alles voller Weihnachten. Überall. Das Fest der Liebe ist zu einem Fest des Kaufens geworden, ein Hochamt des Konsums. Das Internet ist voller Angebote, Gewinne, Adventskalender, Schnäppchen, Versprechungen und Verlockungen. Die Weihnachtspost bringt Spendenaufrufe, auf dem Weihnachtsmarkt klimpern die Spendendosen, das man erweichen möchte.
Das offenbar latent vorhandene schlechte Gewissen der westlichen Bevölkerung öffnet nicht nur Herzen, sondern vor allem die Portmonees. Es wird nicht nur nach Herzenslust gespendet, auch die Kinder werden mit Weihnachtsgeschenken überhäuft. Beinahe sieht es so aus, als hinge auch hier das schlechte Gewissen der Eltern proportional mit der Anzahl der Geschenke zusammen. Ich habe das tatsächlich so erlebt – ich war mal Weihnachtsmann.
Für den Einzelhandel und die Wirtschaft ist es hervorragend. Aber muss das wirklich sein? Wenn wir etwas Besonderes und Wertvolles schenken wollen, den anderen wirklich eine Freude machen, was machen wir dann? Was ist das Wertvollste, das wir besitzen. Nein, nicht besitzen, das wir zur Verfügung haben? Zeit. Zeit ist das Wertvollste, das wir haben, das wir verschenken können. Denn sind verrinnt, unwiderruflich schreitet sie fort.
Warum also nicht sofort die Kist ausmachen, OFFLINE gehen, und Zeit mit unseren Liebsten verbringen. Mit unseren Partnern, Freunden und vor allem Kindern. Alle Zeit den Kindern, so müsste es sein. Und das geht nun mal nur offline. Online ist die wertvolle Zeit für unsere Kinder … verschenkt.
Foto: Neal Fowler
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