Das WWW eröffnete zahllose Türen für verschiedenste Online-Dienste, darunter auch für soziale Netzwerke, die in den letzten paar Jahren eine wahre Renaissance erleben. Wenn sich Internetnutzer vor 20 Jahren noch harmlos über Foren ausgetauscht haben, herrscht mittlerweile ein erbitterter Kampf um Likes und um Anerkennung.
Noch immer widerhallt die Nachricht über die verstorbene Taiwanerin, die auf hohen Berggipfeln im Bikini posierte und damit ihre Follower in den sozialen Netzwerken begeisterte. Letztendlich musste sie den schon ohnehin gefährlichen Sport mit dem höchsten Preis bezahlen – ihrem Leben. War es wert, eigenes Leben zu opfern, um Anerkennung bei Instagram & Co. zu bekommen oder geht die Suche bzw. Sucht nach Bestätigung in den sozialen Netzwerken einfach zu weit?
Vorteile von sozialen Netzwerken
Sei es Facebook, Instagram oder ein anderes berühmtes soziales Netzwerk, das auf Smartphones zahlreicher Deutscher zu finden ist – soziale Netzwerke brachten unumstritten zahlreiche Vorteile mit sich. Sie können sich kostenlos mit Freunden, Familie oder Arbeitskollegen auf der ganzen Welt austauschen. Dank der Video-Stream-Option können Sie sie sogar sehen, wenn Sie es möchten, natürlich. Durch soziale Netzwerke können Sie neue Bekanntschaften machen, indem Sie einer der zahlreichen Gruppen beitreten.
Darüber hinaus sind soziale Netzwerke eine Schatzgrube für Informationen jeglicher Art. Wenn Sie sich für Live-Sportwetten auf Tennis oder Fußball interessieren, können Sie schnell verschiedene Meinungen und Sichtweisenzu diesem Thema sammeln. Nicht nur Meinungen, soziale Medien bieten das perfekte Sprungbrett, um Ihre Kreativität zu entfalten, indem Sie eigene Videos, Blogs oder andere Beiträge posten.
Suche und Sucht nach Anerkennung
Jede Medaille hat aber zwei Seiten, und dasselbe gilt für Social Media. Schon zahlreiche Studien haben den Zusammenhang zwischen Nutzung sozialer Netzwerke und Depression bewiesen, da sich viele Nutzer – nicht alle – mit anderen Nutzern und ihren „perfekten“ Leben vergleichen. Denken Sie nur an die zahlreichen Posts aus den schönsten Ecken der Welt, während Sie mitten im Winter bei der Arbeit ausharren müssen. Depressive Nutzer neigen dazu, Anerkennung durch Posten verschiedener Inhalte zu suchen, was sich im schlimmsten Fall zu einer Sucht entwickeln kann, die eine Alkohol- und Zigarettensucht übertrifft.
Wann wird viel zu viel?
Einer Studie von Forsa zufolge sind mehr als 100.000 Jugendliche zwischen 12 und 17 abhängig von sozialen Netzwerken. Eine regelmäßige Nutzung bedeutet aber noch lange nicht, dass Sie auch eine Sucht entwickelt haben. Die Nutzung solcher Plattformen wird erst dann problematisch, ob bei Kindern oder Erwachsenen, wenn Sie einfach nicht von Likes, Followern und Kommentaren loslassen können und dabei völlig die Zeit vergessen.
Es gibt Menschen, die Nachrichten schon vor dem Zähneputzen checken und nicht mal auf der Toilette auf die Statusmeldungen von Facebook, Instagram & Co. verzichten können. Der durchschnittliche Deutsche verbringt jeden Tag bis zu drei Stunden mit sozialen Netzwerken. Ja genau, täglich! Deswegen verzichten viele immer öfter auf nicht-virtuelle soziale Interaktionen und sogar den Schlaf. Damit es nicht so weit kommt, sollten Sie solche Netzwerke in gesundem Maße nutzen und die übrig gebliebene Zeit lieber für andere Zwecke nutzen. Wussten Sie eigentlich, dass Ihre klugen Handys abgeschaltet werden können? Versuchen Sie es ab und zu!