In vino veritas. Das ist Latein und behauptet eben, dass im Wein die Wahrheit läge. Man trinkt und erkennt. Oder erzählt endlich, was man denkt, weil der Alkohol die Zunge löst.
Die Fassung „Im Wein (liegt) die Wahrheit.“ stammt von Erasmus von Rotterdam. Die Verbindung von Wein und Wahrheit geht zurück auf den Dichter Alkaios von Lesbos. Der römische Historiker Tacitus beschrieb, wie Germanen bei Ratssitzungen immer Wein tranken, weil sie glaubten, niemand könnte effektiv lügen, wenn er betrunken ist.
Weiß WIKIPEDIA.
Es gibt Kulturen, wie etwa die französische oder italienische, das gehört Wein zum Essen und zum Leben einfach dazu. Es ist ein Lebenstil. Und dazu gehört natürlich auch, wie mit dem Wein umgegangen wird. Wie kalt sollte er sein, welchen trinkt man mittags, welchen abends zu welchem Gericht. Rotwein muss atmen, heißt es, als wäre er ein Lebewesen. Er sollte dekantiert werden, was mit einer Weinkaraffe natürlich optimal funktioniert.
Es ist nicht ganz ungefährlich jeden Tag Alkohol zu trinken, nur glauben manche, ein Gläschen Wein oder zwei, sei gar kein Alkohol. Nun, hier ist die Wahrheit dann sehr weit weg. Also können wir in diesem Zusammenhang ausschließen, dass im Wein Wahrheit läge. Oder?
Die Wahrheit im Wein ist nicht so klar
Wie die Weine auch, so ist “Wahrheit” nicht immer klar, wie Klosbrühe. Sie ist subjektiv, oft irrelevant, temporär, eine Ausrede oder nicht konkret. Reden kann man viel, wenn der Tag lang ist. Wein trinken auch.
Stets die Wahrheit zu sagen ist einem normalen Menschen nicht möglich. Dafür ist der Alltag des modernen Menschen viel zu komplex und chaotisch. Vielleicht war das früher anders. Vielleicht war der Alltag in der Antike, aus der dieser Spruch kommt, nicht so anspruchsvoll wie unsere und daher war es den Leuten eher möglich, die “Wahrheit” zu reden, auch wenn sie mit etwas Wein nachhelfen mussten. Vorstellen können wir uns das schon.
Wenn du also eine Ausreden brauchst, um Wein zu trinken und etwas beschickert zu sein, ist die mit der Wahrheit gar nicht so schlecht.